In unserem Ratgeber erfahren Sie, worauf Sie beim Beladen unbedingt achten sollten und warum das überhaupt so wichtig ist.
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28.2.23
Ein falsch beladenes Auto gefährdet Sie und andere. Sie sollten immer darauf achten, dass Ihre Sicht rundum nicht eingeschränkt ist und eine stabile Kurvenlage, sowie ein tiefer Schwerpunkt gewährleistet sind. Welche Folgen eine falsche Beladung haben kann, lesen Sie im Folgenden.
Wenn Sie Ihr Auto nicht richtig beladen, stellen Sie eine große Gefahr für sich selbst und andere dar. Bei einer Vollbremsung können ungesicherte Gegenstände durch den Wagen fliegen und Mitfahrende verletzen. Schlecht verteilte Fracht beeinflusst die Straßenlage des Autos und birgt die Gefahr, in einer Kurve einen Unfall zu verursachen. Lose über den Boden rollende Gegenstände können zudem die Pedale blockieren und so beispielsweise einer Gefahrenbremsung im Wege stehen. Deshalb ist es unabdingbar, dass Sie Ihre Fracht gut verstauen und angemessen sichern.
Ein falsch beladenes Fahrzeug gefährdet nicht nur den Straßenverkehr, sondern auch Ihren Geldbeutel und Ihr Punktekonto. Wenn die Ladung breiter ist als zulässig, oder ungesichert transportiert wird, kostet Sie das in der Regel zwischen 20 und 25 Euro. Wenn Sie mit Ihrer unsachgemäßen Ladungssicherung andere Verkehrsteilnehmende gefährden oder sogar einen Unfall verursachen, zahlen Sie dafür bis zu 75 Euro und erhalten einen Punkt. Am teuersten ist in der Regel die Auslösung von automatischen Höhenkontrollen beispielsweise an Brücken durch eine Ladung, die eine Höhe von 4 Metern überschreitet. Das führt zur Sperrung der Fahrspur und kostet mindestens 240 Euro. In Fällen mit großen Schäden kann sogar eine Freiheitsstrafe die Folge sein.
§ 22 StVO regelt die korrekte Sicherung von Ladung im Fahrzeug. Grundsätzlich muss die gesamte Ladung befestigt werden und darf sich bei Bremsungen oder Ausweichbewegungen nicht durch das Fahrzeug bewegen. Wie weit Ladung über das Auto herausragen darf und wie eine solche Ladung gekennzeichnet werden muss, ist ebenfalls in § 22 StVO genau festgehalten.
Grundsätzlich sollten Sie bereits vor dem Packen überprüfen, mit wie viel Extragewicht Sie Ihr Fahrzeug beladen dürfen. Im Fahrzeugschein können Sie die individuellen Zuladungswerte ablesen. Als Zuladung gelten sowohl die zu befördernden Personen als auch das Gepäck. Wiegen Sie Ihre Gepäckstücke vorher und rechnen dann alles zusammen – so wissen Sie, ob Sie Ihr Gepäck reduzieren müssen oder alles in Ordnung ist. Sobald die Gepäckmenge feststeht, können Sie anfangen, zu packen. Mit unseren Tipps kann dabei nichts mehr schiefgehen:
Diese Regel gilt aus zwei Gründen: Zum einen soll der Schwerpunkt des Wagens möglichst tief liegen, damit er auf der Straße und besonders in Kurven stabil fährt. Zum anderen ist eine Sicherung der Ladung sehr viel leichter, wenn die schweren Gegenstände unten und die leichten Gegenstände oben sind.
Bei Glasflaschen ist das Verletzungsrisiko bei einem potenziellen Unfall deutlich höher als bei anderen Materialien. Zerbricht eine Glasflasche bei einer Bremsung, verteilen sich die Scherben durch den Innenraum und sind kaum wieder einzusammeln. Als Alternative können Sie Flaschen und andere Behälter zum Beispiel aus Plastik oder Edelstahl nutzen oder die entsprechenden Gegenstände gut verstauen, wenn sie gerade nicht benutzt werden.
Den Kofferraum so vollzupacken, dass durch die Heckscheibe nichts mehr zu sehen, ist nicht unüblich. Versuchen Sie unbedingt, eine solche Behinderung der Sicht zu vermeiden. Wenn kein Weg daran vorbeiführt, prüfen Sie vor der Fahrt, ob Sie trotzdem noch genügend Übersicht über den Straßenverkehr und keine neuen toten Winkel geschaffen haben. Im Notfall kann auch ein zusätzlicher Außenspiegel Abhilfe schaffen. Alle weiteren Fenster, ganz besonders Frontscheibe, Fahrer- und Beifahrerfenster müssen unbedingt frei sein.
Egal ob Automatik- oder Schaltwagen – die Pedale müssen in jedem Fall frei bleiben. Achten Sie hier besonders auf Flaschen, Dosen und andere kleine Objekte, die bei Vollbremsungen die Pedale blockieren könnten. Auch bei einem Automatikwagen sollten Sie keine Kühlbox in den Fußraum stellen, selbst wenn Sie noch an Gas und Bremse kommen: Die Box kann schnell verrutschen und Sie auf diese Weise behindern. Im Ernstfall zählt jede Sekunde – davon möchten Sie keine einzige verschwenden, um eine Kühlbox zur Seite zu schieben.
Wenn es Ihnen möglich ist, sollten Sie Ihre Rückbank nicht umklappen. Sie dient als stabiler Schutz zwischen den Mitfahrenden und Gepäck aus dem Kofferraum. Schwere Koffer können Sie direkt an der Rückbank platzieren und so optimal gegen ein Verrutschen in den Innenraum sichern. Es ist auch sehr viel leichter, Gepäck mit Gurten zu sichern, wenn es dafür eine stabile Rückwand gibt.
Wenn Sie früher eifrig Tetris gespielt haben, kommt jetzt Ihr großer Moment: Eine lückenlose Beladung Ihres Fahrzeugs ist platzsparend und sicher! Das bedeutet natürlich nicht, dass Ihr Auto bis auf den letzten Millimeter vollgepackt sein soll. Aber beim Beladen des Kofferraums sollten Sie planen und nicht auf gut Glück Gepäck ins Auto werfen. Zielgerichtetes Beladen spart Platz und hilft auch bei der Sicherung der Ladung.
Egal wie platzsparend und lückenlos Sie gepackt haben, in der Regel kann die Ladung bei einer Bremsung trotzdem verrutschen. Deshalb sollten Sie Ihr Gepäck immer zusätzlich sichern. Für eine gute Ladungssicherung eignen sich zum Beispiel ein Laderaumgitter, ein Gepäcknetz oder Gurte. Achten Sie bei den Gurten darauf, dass sie qualitativ hochwertig und zertifiziert sind, um Sicherheit zu garantieren. Expander stellen dagegen kein angemessenes Mittel zur Sicherung dar und sollten hierfür nicht verwendet werden.
Fahrräder, Skier oder Snowboards sollten Sie möglichst nicht im Auto transportieren, sondern mit Trägersystemen oder einer Dachbox befestigen. So sind die Sportgeräte auf jeden Fall gut gesichert und nehmen außerdem keinen Platz im Kofferraum weg. Sollten Sie sich trotzdem dafür entscheiden, solche Geräte im Auto zu transportieren, muss eine ausreichende Sicherung gewährleistet sein.
Auch mit einem perfekt beladenen Auto kann es natürlich zu unvorhersehbaren Pannen oder Unfällen kommen. Deshalb müssen Sie im Fall der Fälle unbedingt Zugriff auf Ihr Warndreieck, die Warnwesten und den Verbandskasten haben. Wenn Sie erst minutenlang den Kofferraum ausräumen müssen, verschwenden Sie kostbare Zeit, die in Unfallsituationen oft nicht zur Verfügung steht.
Grundsätzlich dürfen Fahrzeug und Ladung zusammen nicht höher als 4 Meter und nicht breiter als 2,55 Meter sein. Dabei darf die Ladung hinten höchstens 1,50 Meter aus dem Fahrzeug herausragen, bei Strecken von höchstens 100 Kilometern bis zu 3 Meter. Wenn die Ladung mehr als 1 Meter über die Rückstrahler des Fahrzeug ragt, muss sie gekennzeichnet werden: Es muss entweder eine hellrote Fahne (mindestens 30 mal 30 Zentimeter groß), ein hellrotes Schild (mindestens 30 mal 30 Zentimeter groß) oder ein hellroter zylindrischer Körper (mindestens 30 Zentimeter hoch und 35 Zentimeter im Durchmesser) am Ende der Ladung angebracht werden. Weitere Details zur Kennzeichnungspflicht finden Sie in § 22 der StVO.
Im letzten Schritt sollten Sie die Lichteinstellung am fertig beladenen Fahrzeug überprüfen. Durch hohes Gewicht kann das Auto tieferliegen als sonst und somit die notwendige Ausleuchtung beeinträchtigt sein.