Die Profiltiefe Ihrer Reifen ist entscheidend für Ihre Sicherheit auf der Straße - und auch für die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer – egal, ob Mensch oder Tier. Mit abnehmender Profiltiefe verringert sich der Grip, was vor allem bei Nässe zu längerem Bremsweg und erhöhter Rutschgefahr führt. Lebensgefahr droht! Doch nicht nur Sicherheit, sondern auch auf der Fahrkomfort verringert sich durch abnehmende Profiltiefe der Reifen. Gleichzeitig erhöht sich der Kraftstoffverbrauch, was sich spätestens beim nächsten Tankvorgang bemerkbar macht. In diesem Artikel finden Sie gesetzliche Bestimmungen und hilfreiche Tipps, wie Sie die Mindestprofiltiefe messen und Ihre Reifen möglichst lang erhalten.
Wie Sie die Mindestprofiltiefe richtig messen
Die korrekte Messung der Profiltiefe Ihrer Reifen ist wichtig für Ihre Sicherheit auf der Straße. Doch wie können Sie die Profiltiefe Ihrer Autoreifen ganz einfach messen, ohne Zeit in der Werkstatt oder beim nächsten Reifenhändler einplanen zu müssen? Zunächst einmal: Für die regelmäßige Kontrolle des Reifenzustands sind schlussendlich Sie als Halter verantwortlich. Für die eigenständige Messung gibt es zwei Verfahren:
Los geht's: Schnappen Sie sich als ersten Anhaltspunkt eine 1-Euro-Münze, denn diese hat einen praktischen Rand, der ungefähr 3 Millimeter misst. Stecken Sie die Münze in eine der Hauptprofilrillen des Reifens. Schaut der goldene Rand noch heraus, ist alles im grünen Bereich. Wenn nicht, wird es Zeit für neue Reifen, denn Sie nähern sich drastisch der gesetzlichen Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern.
Für eine genauere Messung gibt es im Fachhandel aber auch sogenannte Profiltiefenmesser, welche auch nicht teuer, aber dafür ebenso einfach in der Handhabung sind. Wie mit diesen genau umzugehen ist, entnehmen Sie am besten deren Bedienungsanleitung, da sich die Einsatzweise leicht je nach Stift- oder Kartenform unterscheidet.
Übrigens sind beide Verfahren sowohl auf die Mindestprofiltiefe für Sommerreifen als auch für Winterreifen anwendbar. Im Winter empfehlen sich allerdings mindestens 4 Millimeter Mindestprofiltiefe, also sogar etwas mehr als den Rand der 1-Euro-Münze, damit Sie bei Schnee und Matsch sicher unterwegs sind.
Zudem verfügen fast alle zugelassenen Reifen über den Thread Wear Indicator, kurz TWI. Diese Reifenverschleißanzeige dient ebenso als Abnutzungsindikator. Dabei sind an sechs verschiedenen Stellen im Hauptprofil die sogenannten TWI-Stege integriert, welche als eine kleine Erhebung zwar nur schwer erkennbar, dafür aber umso hilfreicher sind. Schließt deren höchster Punkt mit dem Pofilblock ab oder befindet sich bereits darüber, ist die Mindestprofiltiefe des Reifens bald oder sogar jetzt schon erreicht. Hier ist also ein Reifenwechsel notwendig!
Behalten Sie also die Profiltiefe Ihrer Autoreifen stets im Auge – es geht um Ihre Sicherheit!
Warum die Einhaltung der Mindestprofiltiefe wichtig ist
Die Einhaltung der Mindestprofiltiefe bei Reifen ist aus mehreren Gründen unerlässlich. Zum einen ist da die Sicherheit: Ein ausreichendes Profil sorgt für besseren Grip auf der Straße, besonders bei Regen oder Schnee. Das heißt, Sie profitieren im Notfall von einem kürzeren Bremsweg und weniger Rutschgefahr. Außerdem ist es gesetzlich vorgeschrieben, eine bestimmte Profiltiefe nicht zu unterschreiten. Tun Sie das nicht, drohen Bußgelder und im schlimmsten Fall gefährden Sie sich und andere Verkehrsteilnehmer.
Die gesetzlichen Vorschriften zur Profiltiefe
Wussten Sie, dass die Profiltiefe Ihrer Reifen beim Neukauf in der Regel bei 8 bis 9mm liegt? Laut gesetzlichen Vorschriften muss die Mindestprofiltiefe von Reifen allerdings gerade einmal 1,6 mm betragen. Dies gilt sowohl für Pkws als auch für Motorräder. Ein einfacher Test wie oben beschrieben hilft Ihnen dabei, Ihre aktuelle Reifenprofiltiefe schnell zu erkennen.
Aber seien wir ehrlich: Selbst die gesetzliche Mindestprofiltiefe für Reifen bietet kaum ausreichend Sicherheit im Notfall. Aus diesem Grund raten Experten dazu folgende Profiltiefen einzuhalten:
Wird der gesetzliche Mindestwert unterschritten, besteht Gefahr für Leib und Leben. Deshalb gelten Fahrzeuge in diesem Fall als nicht mehr verkehrstauglich. Werden Sie trotz dessen mit einem zu niedrigen Reifenprofil in einer Verkehrskontrolle erwischt, drohen Ihnen nicht nur satte Bußgelder, sondern darüber hinaus ein Punkt in Flensburg.
Aber nicht nur die Profiltiefe ist wichtig, auch das Alter der Reifen spielt für die Sicherheit eine entscheidende Rolle. Viele stellen sich daher die Frage: Wie alt dürfen Reifen sein? Wichtig ist zu wissen, dass der Gesetzgeber an sich kein maximales Reifenalter vorsieht. Generell sagt man aber, dass Reifen nach etwa fünf bis sechs Jahren ausgetauscht werden sollten, auch wenn das Profil noch ausreichend scheint, da äußere Einwirkungen das Material für den Laien auf den ersten Blick unsichtbar beschädigen können – Gummimischungen altern beispielsweise und verlieren an Elastizität, was die Fahreigenschaften verschlechtert.
Anzeichen für abgenutzte Reifen erkennen
Kennen Sie das Gefühl, nicht sicher zu sein, ob Ihre Autoreifen noch im grünen Bereich fahren? Keine Sorge, es gibt ein paar einfache Hinweise, die Sie im Blick haben sollten. Schauen Sie sich zunächst die Lauffläche genau an. Finden Sie Risse, Einschnitte oder gar Gegenstände, die im Reifen stecken? Das sind klare Warnsignale, die auf einen notwendigen Austausch der Reifen hindeuten.
Ebenso kritisch ist es, wenn die Reifen ungleichmäßig abgenutzt sind. Das könnte auf ein Problem mit der Spureinstellung hinweisen. Ein weiteres Indiz sind Vibrationen während der Fahrt, die auf ungleichmäßigen Verschleiß oder mangelnde Materialqualität hindeuten können. Wenn Sie unsicher sind, ob sich ein Reifenwechsel empfiehlt, lassen Sie dies am besten in einer Fachwerkstatt überprüfen. Sicherheit geht hier vor!
Die Konsequenzen bei Nicht-Einhaltung der Mindestprofiltiefe
Wenn Sie die Mindestprofiltiefe Ihrer Reifen nicht einhalten, setzen Sie sich und andere Verkehrsteilnehmer*innen einigen Risiken aus. Erstens ist da die Sicherheit: Mit abgefahrenen Reifen steigt das Risiko für Aquaplaning, da das Wasser nicht mehr effektiv verdrängt wird. Ihre Bremswege werden zudem auch bei sonstigen nassen Witterungsverhältnissen wie Schnee und Matsch länger und die Haftung in Kurven nimmt zusehends ab. Zweitens können bei einem Unfall mit zu geringer Profiltiefe Versicherungsschutzprobleme auftreten. So können Sie auf den Unfall- und Reparaturkosten sitzen bleiben, die durch den Schaden zu Stande kommen, wenn nachgewiesen wird, dass die abgefahrenen Reifen zur Unfallursache beigetragen haben.
Deshalb ist es wichtig, regelmäßig die Profiltiefe zu checken und Reifen rechtzeitig zu wechseln. Sicher ist sicher!
Tipps zur Verlängerung der Lebensdauer Ihrer Reifen
Um die Lebensdauer Ihrer Reifen zu verlängern, ist es wichtig, sie regelmäßig zu warten und richtig zu behandeln. Überprüfen Sie den Luftdruck einmal im Monat und vor längeren Fahrten, um sicherzustellen, dass Ihre Reifen nicht über- oder unterbelastet sind. Eine falsche Beladung des Fahrzeugs kann ebenfalls zu ungleichmäßiger Abnutzung führen. Rotieren Sie Ihre Reifen entsprechend der Empfehlungen des Herstellers, um eine gleichmäßige Abnutzung zu gewährleisten. Vermeiden Sie abruptes Bremsen und scharfes Anfahren, da dies den Reifenverschleiß beschleunigt. Und nicht zuletzt, fahren Sie vorausschauend, um Hindernisse und Schlaglöcher zu vermeiden, die Ihre Reifen beschädigen könnten. Mit diesen Tipps verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Reifen.
Denken Sie außerdem stets an den rechtzeitigen Reifenwechsel für jede Saison! Hier gilt die Faustregel "Von O bis O" – also Winterreifen von Oktober bis Ostern und Sommerreifen von Ostern bis Oktober.
Wann der richtige Zeitpunkt für einen Reifenwechsel ist
Nicht nur zu jedem Saisonwechsel ist der Reifenwechsel dringend zu empfehlen, sondern auch besonders vor langen Fahrten oder bei Wetterwechsel ist es wichtig, den Zustand Ihrer Reifen zu checken. Auch wenn Risse oder andere sichtbare Schäden am Reifen auftreten, sollten Sie nicht zögern, die Reifen zu wechseln.
