Erfahren Sie alles über die Warnleuchten und Kontrollleuchten im Auto sowie ihre Bedeutung. Viele Autofahrer*innen kennen sie nicht alle.
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18.7.23
Warnleuchten im Auto gibt es zahlreiche und sie können sich, abgesehen von den wichtigsten, von Marke zu Marke und von Modell zu Modell unterscheiden. Sie sind ein bedeutender Bestandteil der Sicherheit im Auto und im Straßenverkehr. Sie informieren und warnen, sollte eine Ungereimtheit bei Hardware oder Software vorliegen. Kenntnis über die wichtigsten Warnleuchten ist essentiell, damit Sicherheitsrisiken ausgeschlossen werden können und sicheres Fahren gewährleistet ist. Wir geben Ihnen eine Erklärung der Kontrollleuchten im Auto.
Die wichtigsten Kontrollleuchten im Auto sind schnell erklärt. Für gewöhnlich sind diese überwiegend marken- und modellübergreifend einheitlich. So ist gewährleistet, dass die Warnleuchten und Kontrollleuchten im Auto einfach wiederzuerkennen sind. Werden sie entsprechend beachtet, helfen sie, auf etwaige Ausfälle oder Systemfehler zu reagieren, bevor schwere Schäden am Fahrzeug entstehen oder gar Unfälle.
Die Vorglühlampe gibt es nur bei einem Dieselfahrzeug. Diese Warnleuchte im Auto zeigt an, dass der Motor des Fahrzeuges noch vorglühen muss. Sie leuchtet vor dem Start auf. Der Motor kann gestartet werden, sobald sie erlischt. Wenn die Vorglühlampe jedoch während der Fahrt aufleuchtet, sollten Sie dies kontrollieren lassen.
Wenn die Motor-Kontrollleuchte im Auto aufleuchtet, sollten Sie so schnell wie möglich – bei moderatem Tempo – die nächste Werkstatt aufsuchen. Hier ist wichtig, dass der Motor kontrolliert wird und ein Service in Anspruch genommen wird.
Leuchtet diese Warnleuchte, können verschiedene Schäden vorliegen, die sich nicht unbedingt von Laien erahnen lassen. Es kann beispielsweise sein, dass die Zünd- oder Einspritzanlage, die Abgasreinigung oder der Nockenwellenantrieb kaputt ist. Dadurch kann der Motor nicht mehr reibungslos funktionieren und es kann zu größeren Schäden am Fahrzeug kommen, wird diese Kontrollleuchte ignoriert.
Wenn die Airbag-Gurt-Warnleuchte aufleuchtet, deutet das auf ein Problem mit dem Airbag oder den Gurten hin. Hierbei ist ebenfalls so schnell wie möglich eine Werkstatt aufzusuchen. Hier geht es um ein wichtiges Teil, welches zur Sicherheit beim Autofahren beiträgt.
Gibt es ein Problem mit Airbag oder Gurten und es passiert ein Unfall, ist das Verletzungsrisiko enorm. Die einzige Ausnahme hierbei ist: wenn der Beifahrer Airbag absichtlich abgeschaltet wurde, weil beispielsweise ein Kindersitz montiert wurde, leuchtet dieses Symbol ebenfalls.
Wenn diese Kontrollleuchte aufleuchtet, dann meldet das Reifendruck-Kontrollsystem RDKS, dass in mindestens einem Reifen zu wenig Luft ist. Hier sollte bald Abhilfe geschaffen werden. An der Tankstelle kann Luft in den Reifen gepumpt werden. So wird der Reifendruck wieder ausgeglichen. Wird die Warnleuchte ignoriert, kann dies zu erhöhtem Spritverbrauch führen.
Doch dies ist nicht die einzige Folge. Die Unfallgefahr steigt ebenfalls, da durch niedrigen Reifendruck längere Bremswege entstehen können. Ebenso kann es sein, dass das Fahrzeug ohne Lenkeingriff in eine Richtung driftet aufgrund der unterschiedlichen Druckverhältnisse. Das Fahrzeug lässt sich in diesem Fall schwerer händeln.
Seit dem 14. November 2014 besteht für alle Neuwagen die RDKS-Pflicht, das heißt, dass jeder Neuwagen dieses Warnsystem besitzt. Leuchtet dieses Symbol auf, sollte kontrolliert werden!
Wenn diese Warnleuchte aufleuchtet bedeutet dies ein Problem mit dem Elektronischen Stabilitätsprogramm. Das ESP ist zuständig, das Auto bei der Stabilisation zu unterstützen. Dies bezieht sich beispielsweise auf Situationen, in denen das Auto ins Schleudern oder Schlingern gerät. Dies ist häufiger der Fall bei Nässe oder Glätte.
Das ESP sorgt somit aktiv für mehr Sicherheit beim Fahren. Glimmt dieses Symbol auf, gilt es die Geschwindigkeit und Fahrweise den Straßenbedingungen anzupassen. Bei einigen Automarken gibt es andere Namen für die Traktionskontrolle.
Das Anti-Blockier-System ABS verhindert das Blockieren der Reifen bei einer Vollbremsung. Es gewährleistet dies durch das Auslösen einer automatischen Stotterbremse. Die ABS-Warnleuchte zeigt an, dass ein Problem mit dem ABS oder dem ESP im Fahrzeug vorliegt oder dass dieses defekt ist. Gibt es ein Problem mit den beiden Systemen herrscht erhöhte Unfallgefahr. Sie sollten dann sofort eine Werkstatt aufsuchen.
Sobald die Tankleuchte leuchtet, sollten Sie eine Tankstelle aufsuchen. Die Restreichweite fällt bei unterschiedlichen Marken und Modellen anders aus und es sollte sich auf diese Angabe nicht zu hundert Prozent verlassen werden. Je nach Fahrstil kann die Restreichweite variieren. Das Fahrzeug zu lange im Resttank-Modus zu fahren erhöht das Risiko, ohne Sprit auf der Straße liegen zu bleiben.
Eine durch Kraftstoffmangel entstandene Panne bspw. auf einer Straße ohne Seitenstreifen kann zu einem teuren Bußgeld führen. Alle Autofahrenden sind per Gesetz dazu verpflichtet, für ausreichend Sprit zu sorgen. Es drohen Bußgelder i.H.v. 30 bis 70 Euro.
Diese Kontrollleuchte zeigt an, dass entweder die Handbremse gezogen ist oder das Informationssystem Ihres Wagens warnt davor, dass ein zu niedriger Bremsflüssigkeitsstand bevorstehen könnte. Eventuell sind die Bremsbeläge auf das zu tolerierende Mindestmaß abgenutzt und sollten in nächster Zeit ausgetauscht werden.
Die nächste Warnstufe ist die Brems-Warnleuchte. Wenn sie rot aufleuchtet und die seitlichen Linien – anders als bei der Bremskontroll-Leuchte – nicht gestrichelt sondern durchgezogen sind, droht akute Ausfallgefahr der Bremsen. Hier ist der unverzügliche Weg in die Werkstatt nicht zu vermeiden.
Die Batterie-Warnleuchte zeigt an, dass die Batterie leer ist. Die Kapazität der Kfz-Batterie reicht nicht aus, um das Fahrzeug zu starten. Es kann ebenfalls sein, dass der Spannungsregler defekt ist. Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Lichtmaschine nicht mehr funktioniert. Das Reißen des Antriebsriemens der Lichtmaschine kann der Grund sein.
Hier ist ein sofortiges Anhalten vonnöten, damit der Keilriemen kontrolliert werden kann. Ist er kaputt, soll nicht weiter gefahren werden. Dies gilt ebenfalls für den Fall, dass Sie nicht wissen, was das Problem ist. Den Kfz-Werkstatt-Service anzurufen ist hier gefordert.
Ist der Öldruck im Motor zu niedrig, dann leuchtet diese Warnleuchte auf. Hier gilt, sofort anzuhalten und bei abgeschaltetem Motor den Ölstand zu kontrollieren. Warten Sie dafür mindestens zehn Minuten, nachdem Sie den Motor abgestellt haben. Das heiße Öl muss erst vollständig in die Ölwanne zurückfließen. Erkennen Sie am Ölmessstab, dass der Ölstand zu gering ist, kippen Sie mindestens einen Liter Motoröl nach.
Zusätzlich sollten Sie überprüfen, ob es eine undichte Stelle gibt und Öl verloren geht. Ist der Ölstand in Ordnung und die Öldruck-Warnleuchte leuchtet trotzdem, sollten Sie eine Kfz-Werkstatt aufsuchen. Gleiches gilt für den Fall, dass Sie feststellen, dass Ihr Fahrzeug Öl verliert.
Die Ölmangel-Warnleuchte zeigt an, dass ein Ölmangel drohen könnte. Hier reicht es, beim nächsten Stop Öl nachzufüllen. Es gilt, den Ölstand ab jetzt genauer zu beobachten. Sinkt der Ölstand in der darauffolgenden Zeit wieder, sollten Sie überprüfen lassen, warum der Ölverbrauch so hoch ist.
Wenn dieses Symbol erglimmt, dann ist es ein Zeichen, dass der Motor zu heiß wird oder Kühlmittel fehlt, um den Motor adäquat zu kühlen. Kurzfristig Abhilfe schafft hier das volle Aufdrehen der Heizung, da sie den Innenraum mit Motor-Abwärme aufheizt und somit automatisch den Motor kühlt.
Wenn das Symbol nach einer Minute noch nicht erlischt, sollten Sie sofort anhalten, den Motor abkühlen lassen und anschließend Kühlflüssigkeit nachfüllen. Erlischt die Lampe dann noch nicht, sollten Sie eine Kfz-Werkstatt aufsuchen.
Diese Warnleuchte leuchtet auf, wenn Sie einem vorausfahrenden Auto zu nah kommen; dies ist vor allem beim starken Auffahren der Fall und sorgt auch schon bei geringen Geschwindigkeiten für erhöhte Unfallgefahr.
Verringern Sie entweder Ihre Geschwindigkeit, überholen Sie wenn möglich oder vergrößern Sie den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und seien Sie besonders bremsbereit
Die Warnleuchten und Kontrollleuchten im Auto sind wie ein Ampelsystem aufgebaut. Grüne Leuchten zeigen an, dass ein System oder eine Funktion eingeschaltet ist und gut funktioniert. Dazu zählt beispielsweise die Leuchte für das eingeschaltete Abblendlicht.
Gelbe oder orangene Kontrolllichter zeigen an, dass eine bestimmte Funktion einen kleinen Fehler aufzuweisen scheint und nicht reibungslos verläuft. Die Funktion sollte überprüft werden und der Fehler bei nächster Gelegenheit behoben werden. Erhöhte Vorsicht und Aufmerksamkeit sollte walten. Evtl. ist eine Kfz-Werkstatt aufzusuchen. Insbesondere vor längeren Fahrten, wie beispielsweise einer Fahrt in den Urlaub, sollte die Funktion untersucht werden, um größere Gefahren auszuschließen.
In einer Werkstatt lässt sich durch Auslesen des Fehlerspeichers und mit Hilfe einer Inspektion des Fahrzeugs feststellen, ob tatsächlich ein Fehler vorliegt oder ob es sich nur um einen Fehlalarm handelt.
Rote Leuchten sind besonders kritische Warnleuchten und zeigen an, dass ein schwerwiegender Fehler vorliegt, der die Fahrsicherheit massiv beeinträchtigt. Er muss so schnell wie möglich behoben werden. Am besten sollte das Auto in diesen Fällen nicht mehr bewegt werden. Bei Missachtung können größere Schäden am Fahrzeug entstehen. Vor allem bei System- oder Funktionsausfall besteht erhöhte Unfallgefahr.
Die einzige blaue Kontrollleuchte ist dem Fernlicht vorbehalten und zeigt an, dass es eingeschaltet ist.
In einigen Fahrzeugen gibt es weiße Kontrollleuchten.
Warnleuchten, Kontrollleuchten und Symbole können von Marke zu Marke und Modell zu Modell variieren. Teilweise kann ein Modell bis zu 80 verschiedene Leuchten und Symbole aufweisen. Bevor Sie ein Auto fahren, sollten Sie sich mit den entsprechenden Symbolen vertraut machen.
Die für das jeweilige Fahrzeug geltenden Lichter werden im Handbuch ausführlich erklärt.
Im Normalfall sollten nach Motorstart keine gelben und roten Symbole mehr leuchten, es sei denn, sie sind explizit betätigt worden (Warnblinkanlage oder Beifahrer-Airbag ausgeschaltet wg. Kindersitz). Ignorieren Sie Warnlichter oder Kontrolllichter, sodass im Nachgang gewisse Funktionen ausfallen oder sogar ein Unfall verschuldet wird, drohen hohe Bußgelder und Strafen.
Achten Sie immer auf aufleuchtende Warn- und Kontrollleuchten, lassen Sie Fehler frühzeitig auslesen und beheben, so sind die besten Voraussetzungen geschaffen, dass Sie Ihr Auto in Schuss halten und vor größeren Schäden bewahren. So lässt es sich lange und sicher im Auto fahren.