Ratgeber

Autolack reinigen: Tipps & Haushaltsmittel für die richtige Pflege ohne Mikrokratzer

Für Autoliebhaber ein Muss: So gelingt die schonende Reinigung und Pflege des Autolacks.

Lesezeit:

8 min

18.7.23

Die richtige Autopflege ist für alle, die ihr Auto lieben, das ganze Jahr über ein Muss. Was es bei Waschstraße und Handwäsche zu beachten gibt, um Waschkratzer zu vermeiden und welche Haushaltsmittel besonders im Frühjahr besonders gut helfen.

Autolack pflegen: Haushaltsmittel vs. Spezialreiniger

Wer sich im Fachmarkt für Auto- und Lackpflege umsieht, erkennt schnell, wie viel Geld man für professionelle Reinigungsmittel ausgeben kann. Von speziellen Schwämmen über Autoshampoo bis zur Poliermaschine sind der Kauflust keine Grenzen gesetzt.
Die Produkte sind speziell für den jeweiligen Reinigungszweck entwickelt und vor allem von führenden Herstellern sehr zu empfehlen.
Wer jedoch keine großen Summen investieren will, um den Lack zu reinigen, kommt auch mit Haushaltsmittel weit.


Mikrokratzer vermeiden: Die richtige Reinigung entscheidet

Mikrokratzer sind feine Kratzer auf dem Fahrzeug, die vor allem im Klarlack auftreten und unterschiedliche Ursachen haben können:

  • Alltagsnutzung, bspw. durch feine Partikel in der Luft während der Fahrt
  • Abdecken des Fahrzeugs
  • Arbeiten an Lack und Karosserie
  • Abstellen von Gegenständen auf bzw. Anlehnen an das Fahrzeug
  • Produkte der Lackpflege, die zu grob arbeiten
  • Unsachgemäße Reinigung des Fahrzeugs ("Waschkratzer")

Sehr gut beeinflussen kann man neben Spuren von Abstellen und falschen Lackpflegeprodukten sogenannte Waschkratzer, also Mikrokratzer, die bei der Reinigung entstehen.
Schmutzpartikel, die vom Auto selbst kommen oder bspw. in Schwämmen und Bürsten haften, die unschönen Spuren verursachen. In Verbindung mit dem Druck, mit dem das Fahrzeug gereinigt wird, hinterlassen sie besonders viele feine Kratzer.


Waschkratzer verhindern: So reinigt man den Lack richtig

Bei mechanischem Kontakt sind Mikrokratzer im Klarlack quasi nie ganz zu vermeiden. Alle Formen der Wäsche arbeiten mit Reinigungsinstrumenten, die mit dem Lack in Kontakt kommen – vom Handschwamm bis zur Bürste in der Waschanlage. Das Ziel ist es, diese möglichst wenig auftreten zu lassen. Auf folgende Hinweise sollten Sie einerseits bei der Waschanlage, andererseits bei der Handwäsche achten:


Mikrokratzer in der Waschanlage verringern

Die Waschanlage ist der häufigste Grund für Waschkratzer. Das liegt am Druck, mit dem Bürsten und andere Elemente den Schutz entfernen. Außerdem reinigen Waschstraßen viele Fahrzeuge hintereinander. Schmutz kann in den Säuberungselementen hängen bleiben und sorgt für feine Kratzer im nächsten Fahrzeug.

Damit möglichst wenig Schmutz in den automatischen Teil der Waschanlage getragen wird, kommt bei manchen Waschanlagen ein Hochdruckreiniger vor den automatisierten Bürsten zum Einsatz, der per Hand bedient wird. Viele Schmutzpartikel werden so vom Lack entfernt und bilden in der anschließenden Wäsche kein "Schleifpapier" für den Lack.

Grundsätzlich gilt: Je intensiver die Vorwäsche mit dem Hochdruckreiniger ist, desto weniger Mikrokratzer treten später auf. Achten Sie also auf eine möglichst ausgiebige Vorwäsche, wenn Sie sich für eine Waschstraße entscheiden.

Autolack mit Hochdruckreiniger selbst reinigen

Auto-Handwäsche durchführen: Tipps für möglichst wenig Waschkratzer

Das Auto von Hand zu waschen ist für viele Autoliebhaber*innen die einzig zulässige Form, das Auto sauber zu bekommen. Dafür bieten sich Waschboxen an, die sicher auch in Ihrer Gegend verfügbar sind. Sie sind meist mit einem Hochdruckreiniger mit verschiedenen Programmen, einem Wasserhahn und einer Waschbürste ausgestattet. Die Waschbürsten sind tabu! Sie führen schnell zu Mikrokratzern, wie sie auch die Waschanlage verursacht.

Für die perfekte Handwäsche empfehlen wir Ihnen:

  • Mindestens zwei Eimer (10 Liter bspw.)
  • Autoshampoo
  • Felgenreiniger
  • Mindestens zwei Schwämme
  • Optional: Felgenbürste
  • Lederlappen für das Trocknen des Fahrzeugs

So gehen Sie vor:

1) Vorwäsche
Mit dem Hochdruckreiniger führen Sie eine Vorwäsche durch. Dafür sollten sie klares Wasser nutzen, das passende Programm heißen oft "Klarspülen". So entfernen Sie Schmutz, der beim Shampoonieren Kratzer verursachen kann.

2) Felgenreinigung

Die noch nassen Felgen werden eine nach der anderen gereinigt. Sprühen Sie den Felgenreiniger nach der Produktanleitung auf und lassen Sie ihn für die angegebene Zeit einwirken.
Anschließend nehmen Sie Schwamm A und/oder die Felgenbürste zur Hand und entfernen Bremsstaub und anderen Schmutz. Haben Sie das für alle Felgen getan, werden die Felgen mit klarem Wasser aus dem Hochdruckreiniger abgespült.

3) Lackreinigung
Um den Lack zu reinigen, kommt das Autoshampoo zum Einsatz. Dieses wird im angegebenen Verhältnis mit Wasser im bisher unbenutzten Eimer gemischt.

Mit Schwamm B (!) gilt es nun, immer ein Bauteil mit dem Shampoo zu behandeln und den Schwamm anschließend im Shampoo-Wasser-Eimer wieder zu reinigen. Drücken Sie mit dem Schwamm nicht zu fest auf, um Schlieren und Waschkratzer zu vermeiden; lassen Sie das Shampoo arbeiten.

Wenn Sie besonders akribisch arbeiten möchten, können Sie den Schwamm zwischen den Bauteilen mit Wasser ausspülen, bevor Sie das nächste Bauteil mit Shampoo behandeln. Wer noch genauer arbeiten will, kann unterschiedliche Schwämme und Eimer für stärker verdreckte Bauteile (meist unten am Fahrzeug) verwenden. Dann benötigen Sie drei Eimer und einen Schwamm mehr.

Wiederholen Sie den Vorgang bis alle Bauteile mit Shampoo gereinigt wurden.

4) Klarspülen
Nach der Shampoo-Behandlung wird das Fahrzeug mit klarem Wasser abgespült. Arbeiten Sie sich von oben nach unten mit dem Hochdruckreiniger voran. Halten Sie mit der Sprühpistole mindestens 25 cm Abstand zum Lack, um einen zu hohen Druck zu vermeiden.

5) Trockenledern
Um das übrig gebliebene Wasser vom Auto zu entfernen, verwenden Sie den Lederlappen, den Sie leicht anfeuchten. Damit ziehen Sie das Wasser von oben nach unten vom Fahrzeug. Tun Sie dies Bauteil für Bauteil und wischen Sie nicht, sondern ziehen Sie die Flüssigkeit nur ab.

6) Fertig!
Sie können sich über ein sauberes Fahrzeug freuen, bei dem Sie möglichst wenig Waschkratzer verursacht haben.

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Autolack reinigen: günstige Hausmittel gegen den Frühjahrs-Schmutz

Neben professionellen, aber teuren Reinigern gibt es hilfreiche Haushaltstipps rund um die Lackpflege. Um das schöne Äußere Ihres Autos vor bleibenden Schäden durch klebrige Baumsubstanzen zu schützen, sollten Sie es im Frühjahr regelmäßig waschen. Ob an einer Waschbox, in Eigenregie zuhause oder in der automatischen Waschanlage – eine Reinigung alle zwei bis drei Wochen ist sinnvoll. Aber wie gehen Sie gegen den frühlingsbedingten Schmutz vor?

Pollen und Blütenstaub sind wasserlöslich

Pollen und Blütenstaub sind per se nicht schädlich für den Autolack, aber in Verbindung mit Harz, Honigtau von Blattläusen oder Vogelkot entsteht eine klebrige Mischung. Unter Sonneneinstrahlung und Wärme werden die Stoffe noch aggressiver und greifen den Lack an.
Die gute Nachricht: Sie können Pollen und Blütenstaub einfach mit einem Schwamm, Wasser und Seife vom Auto waschen. Auch Verschmutzungen durch Insekten können so entfernt werden. Als weiteres Haushaltsmittel hilft eine Zwiebel gegen Schmutz und Pollen. Dazu halbieren Sie eine Zwiebel und reiben die Autoscheibe und den Lack mit der Schnittfläche ein. Auch Fettflecken lösen sich unter der Zwiebel.

Achten Sie darauf, dass der Schwamm oder das Tuch absolut sauber sind, um Mikrokratzer zu vermeiden. Auch eine Vorwäsche mit einem Hochdruckreiniger empfiehlt sich. Je intensiver Sie vor-reinigen, desto geringer das Risiko von kleinen Kratzern im Lack. Diese Mikrokratzer entstehen, wenn Schmutzpartikel über den Lack geschmiert werden, anstatt vom Lappen aufgenommen und so abgetragen werden. Den Hochdruckreiniger, mit dem Sie den Schmutz vor dem Einsatz von Lappen sollten Sie dabei nicht so nah an den Lack bringen.

Harz: Mit Öl gelingt die Reinigung

Getrocknetes Baumharz bekommen Sie mit Wasser und Seife kaum von Ihrem Auto. Starkes Scheuern oder aggressive Putzmittel helfen auch nur bedingt: So werden Sie zwar vielleicht das Harz los, den Lack darunter aber gleich mit.

Es gibt allerdings einfache Mittel, die Ihnen gegen die Verschmutzungen helfen können. Geben Sie etwas Türschlossenteiser auf die betroffenen Stellen und lassen Sie ihn ein paar Minuten einwirken. Danach können Sie die Reste einfach wegwischen. Falls Sie gerade keinen Türschlossenteiser zur Hand haben, eignet sich ein anderes Hausmittel: Öl wirkt hervorragend gegen Harz, denn das ist fettlöslich. Reiben Sie den Fleck mithilfe eines Tuches mit etwas Babyöl oder Speiseöl ein. Auch hier empfiehlt sich zuvor eine Schmutzentfernung mit einem Hochdruckreiniger oder zumindest fließendem Wasser. Nach der Öl-Behandlung entfernen Wasser und Geschirrspülmittel dann die letzten Reste.

Vogelkot lässt sich einweichen und wegwischen

Im Frühling sorgen Vögel nicht nur für schönes Zwitschern am Morgen, sondern auch für hässliche Flecken auf dem Auto. Vogelkot ist aufgrund der enthaltenen Säuren sehr schädlich für Autolack. Wenn der Fleck noch frisch ist, wischen Sie ihn mit einem feuchten Tisch weg. Ist der Kot einmal getrocknet, geht das nicht mehr so leicht. Vogelkot sollte deshalb immer feucht behandelt werden. Ist der Kot bereits trocken und vielleicht sogar mehrere Tage alt, sollten Sie ihn zur Entfernung einweichen. Dafür machen Sie ein Stück Zeitung oder einen Lappen nass und legen es auf den Fleck. Nach etwa 15 Minuten hat der Kot die Feuchtigkeit aufgenommen und lässt sich vorsichtig mit einem feuchten Tuch vom Lack wischen.

Besonders im Frühjahr und vor der Leasingrückgabe sollten Sie Ihr Fahrzeug von außen reinigen. Hausmittel wie Zahnpasta und Zeitungspapier helfen gegen Vogelkot oder Baumharz.

VEHICULUM Leasing Ratgeber

Wie Sie sehen, ist die richtige Lackpflege nicht schwer. Ob Sie bei Reinigung und Pflege auf Produkte aus dem Fachhandel setzen oder Hausmittel verwenden, liegt ganz bei Ihnen. Wenn Sie unsere Tipps zur Autopflege umsetzen, erstrahlt Ihr Auto schnell in neuem Glanz und das ohne Waschkratzer.

Ein sauberes Fahrzeug bringt Ihnen nicht nur beim Fahren mehr Spaß. Auch bei Ihrem leasinggebenden Unternehmen macht es einen guten Eindruck. Deshalb sollten Sie Ihren Leasingwagen nach Ende der Laufzeit am besten frisch geputzt zurückgeben. Alles, was Sie sonst noch zur Rückgabe wissen müssen, erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Thema Leasingrückgabe.

Julian Schwarzmann
Content Manager

Meine Lieblingsthemen reichen vom Oldtimer bis zur Brennstoffzelle, von den Wurzeln der Automobilgeschichte bis zur grünen Krone des technisch Machbaren.

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